(CS, 03.07.20) Mittelschule versucht sich weiter im ökologischen Landbau
Im vergangenen Jahr betrieb die Mittelschule an einem Weitwiesengrundstück das wohl größte Gemüsefeld in Bad Reichenhall. Auch in diesem Jahr ist die Schule aktiv im ökologischen Landbau tätig. Erstmalig auf einer Teilfäche von 2000m2 die alte regionale Getreidesorte „Laufener Landweizen“ angebaut.
Das Wintergetreide wurde von den Schülern schon Ende Oktober angesät. Auf der restlichen Ackerfläche hätte eigentlich im Frühjahr der Anbau von Salat, Kohl und Rüben erfolgen sollen. „Dies gelang durch die lange Schulschließung seit Mitte März leider nicht“, so Rektor Christian Schneider. „Im Herbst hatten wir schon Kontakt zu Gemüsebauern geknüpft, welche uns Unterstützung zugesagt hatten.“
Zumindest konnte nach der teilweisen Öffnung der Schule Mitte Mai auf einer zweiten Fläche am Schulstandort die Pflanzung beginnen. In einem geschützten Bereich der Schule wird auf knapp 150 m2 Gemüse aller Art angebaut. Im vergangenen Jahr waren die saisonalen Ernteerträge von den Schülern zu Pausenhäppchen verarbeitet oder in der schuleigenen Lehrküche zur weiteren Verwendung eingekocht oder eingemacht worden, zudem fand im Herbst ein großes Erntedankfest mit Suppen aus eigenem Ertrag statt. „Aufgrund der Hygienevorschriften ist dies aktuell so leider nicht umsetzbar“, so der Rektor weiter. Es wird trotzdem weiterhin verfolgt, den Schülern die Herkunft der Lebensmittel und die teils mühevolle Pflege und Gewinnung näher zu bringen. „Der Gemüsegarten befähigt Kinder die Natur zu verstehen und ein Bewusstsein für Lebensmittel zu entwickeln“, pflichtet ihm Umweltfachberaterin Renate Buchstätter bei. „Den Schülern soll mit dem Projekt die Herkunft der Lebensmittel und die teils mühevolle Pflege und Gewinnung nähergebracht werden.“ Während der Gemüsegarten täglicher Pflege bedarf, zeigt sich der Weizen am Acker wesentlich pflegeärmer als die dort im vergangenen Jahr angebauten Kartoffeln, welche öfters angehäufelt und von Schädlingen befreit werden mussten. „Wir hoffen auf entsprechende Witterung damit wir noch vor den Sommerferien das Getreidefeld abernten können“, so der Schulleiter. Zusammen mit Stadtgärtnermeister Martin Haberlander, der die Umweltprojekte mit Fachwissen und Personal- wie auch Maschineneinsatz immer wieder unterstützt, überzeugte man sich am Feld vom Reifegrad. Der Ernteertrag soll im kommenden Schuljahr dann nach Möglichkeit in Folgeprojekten weiterverarbeitet werden. Die Lehrkräfte denken hier nicht nur an Bastelarbeiten mit dem Stroh, sondern auch an die Weiterverarbeitung zu Backwaren. Ein Teil des Korns soll an die Biosphärenregion Berchtesgadener Land, welche das Saatgut organisiert hatte, wieder zurück gegeben werden.
Bildunterschrift: Am Weitwiesengrundstück prüfen Rektor Christian Schneider, Stadtgärtnermeister Martin Haberlander und Umweltfachbeauftragte Renate Buchstätter den Reifegrad des Laufener Landweizen