(bic) Eine besondere Ehrung durfte der Schulleiter der Mittelschule Bad Reichenhall Christian Schneider in Begleitung der beiden Lehrkräfte Julia Janker und Wolfgang Pfautsch aus den Händen der bayerischen Umweltministerin Ulrike Scharf vor Kurzem entgegennehmen. Die verliehene Auszeichnung "Umweltschule in Europa – Internationale Agenda 21-Schule“ soll das Umweltbewusstsein an bayerischen Schulen mit deren Schülerinnen und Schülern stärken. Bayernweit erhielten insgesamt 348 Schulen die Auszeichnung.
Die Zenoschule ist dabei eine von zwei Mittelschulen, welche die Kriterien für die Urkundenverleihung erfüllen konnte. „Umweltschule in Europa - Internationale Agenda 21-Schule“ ist eine Auszeichnung, um die sich bayerische Schulen bewerben können. Sie müssen dazu innerhalb eines Schuljahres zwei Themenfelder aus den Bereichen Umwelt und Nachhaltigkeit bearbeiten, dokumentieren und einer Fachjury vorlegen. Das Bayerische Umweltministerium fördert die Ausschreibung der Europäischen Umweltbildungsstiftung in Kooperation mit dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. großzügig.
Von den laufenden Projekten der Mittelschule fielen vor allem das Inklusionsprojekt „Voneinander und Miteinander lernen“ sowie das „Schulgartenprojekt“ ins Gewicht. Die Kooperation der Reichenhaller Regelschule mit dem Förderzentrum Johannesschule findet bereits seit einigen Schuljahren große Zustimmung. Die Johannesschule Hohenfried ist ein Förderzentrum mit dem Schwerpunkt „geistige Entwicklung". Die Zusammenarbeit der beiden Schulen bedeutet für die Schülerinnen und Schüler der Berufsschulstufe in Hohenfried eine Hilfe bei der individuellen Lebensbewältigung. Umgekehrt erhalten die Zenoschüler die Gelegenheit, ihre Fähigkeiten im sozialen Bereich im Hinblick auf die Berufsorientierung auszuloten. Durch die gemeinsamen Unternehmungen ergeben sich immer wieder viele interessante Gespräche, in denen Vorurteile abgebaut, Fragen geklärt und viele Gemeinsamkeiten festgestellt werden können. In den vergangenen Jahren durften die Schülerinnen und Schüler unter der Leitung der beiden Klassenleiter Andreas Freyer (Johannesschule Hohenfried) und Julia Janker (Mittelschule Bad Reichenhall) in heterogenen Gruppen beispielsweise Ostereier bemalen, Buttons herstellen, einen Pappmache-Baum basteln oder auch mit dem Bus ins „Haus der Natur“ im nahegelegenen Salzburg fahren. Die Mittelschule Bad Reichenhall nimmt mit Kooperationsprojekten ihre soziale Verantwortung für die Gesellschaft und für die ihr anvertrauten Schülerinnen und Schüler im Besonderen wahr. In diesen Unternehmungen engagiert sich die Zenoschule aktiv für eine vernetzte Bildungsregion und nutzt die nachhaltigen Vorteile der Zusammenarbeit mit anderen Schulen. So werden die Lernenden der eigenen Schule im sozialen Bereich gefördert, andere Schulen unterstützt und ein vernetztes Lernen gestärkt. Neben den Schülerinnen und Schülern, die hier in gemeinsamen Projekten mit- und voneinander lernen können, profitieren auch die Lehrkräfte von den gemeinsamen Unternehmungen. Zudem wird der schulische Alltag abwechslungsreich und gewinnbringend mit der außerschulischen Lernumgebung verknüpft.
Im vergangenen Schuljahr wurde im Rahmen der Umwelterziehung, die fest im Lehrplan verankert ist, der Schulgarten wiederbelebt. Hierbei engagierten sich angeleitet von Herrn Wolfgang Pfautsch zwei Ganztagesklassen sowie eine Arbeitsgemeinschaft am Mittwochnachmittag. Mit freundlicher Unterstützung der Stadtgärtnerei wurde zunächst der brachliegende Boden pflanzfertig gestaltet. Anschließend legten die Gruppen Kräuter-, Gemüse-, Erdbeerbeete und vieles mehr an und begleiteten engagiert das Pflanzenwachstum mit den richtigen Pflegemaßnahmen. Nach der anstrengenden Arbeit belohnten sich die kleinen Gärtnerinnen und Gärtner mit einem leckeren Schmaus nach der Ernte. Neben der Ernährung konnten viele Pflanzen nun auch für andere Zwecke verwendet werden. So schmückten prächtige Gladiolen und Sonnenblumen die Abschlussfeier der neunten und zehnten Klassen am Schuljahresende. Das Unternehmen wird im laufenden Schuljahr natürlich fortgesetzt. Die Schülerinnen und Schüler lernen so im praktischen und handlungsorientierten Unterricht viel über eine gesunde Ernährung sowie die Herstellungskette ihrer Nahrung. Sie erwerben außerdem wichtige Kompetenzen im Bereich der Umwelterziehung und leisten einen großen Beitrag, um das Bewusstsein für die Wichtigkeit einer gesunden und intakten Umwelt in der Schülerschaft der Zenoschule zu stärken. Die ersten Anschlussprojekte mit nachhaltigen Ergebnissen wurden schnell gestartet. So wurden ebenfalls mit Hilfe der Stadtgärtnerei Ersatzpflanzungen von Bäumen im Reichenhaller Karlspark von den fünften und achten Klassen der Mittelschule vorgenommen. Der Lohn der intensiven Arbeit ist nun die Auszeichnung "Umweltschule in Europa – Internationale Agenda 21-Schule“, auf die das Reichenhaller Kollegium sowie die gesamte Schülerschaft stolz sein dürfen.
Auf dem Bild von links nach rechts: Herr Wolfgang Pfautsch, Frau Julia Janker, Schulleiter Herr Christian Schneider, Umweltministerin Ulrike Scharf
Bildquelle: LBV / Umweltministerium